„Adjusted Bounce Rate“ in Google Analytics

Die Bounce Rate (zu deutsch: Absprungrate) ist eine der Kernkennzahlen von Google Analytics und wird von vielen Webanalysten als Kernkennzahl für die Bewertung von Landing Pages verwendet. In der derzeitigen Definition passt die Bounce Rate aber leider nicht ganz für jeden Seitentyp. Google hat nun auf dem offiziellen Blog einen ganz interessanten Post veröffentlicht, der sich mit dem Thema Bounce Rate bzw. einem kleinen “Hack” offiziell “Adjusted Bounce Rate” genannt, für Google Analytics auseinander setzt.

Wie ist die Bounce Rate in Google Analytics definiert?

Die Bounce Rate in Google Analytics wird von Google offiziell so definiert: “Die Absprungrate ist der prozentuale Anteil von Zugriffen auf nur eine Seite oder von Zugriffen, bei denen die Besucher Ihre Website bereits auf der Einstiegsseite (Zielseite) wieder verlassen haben.” (Quelle: Offizielle Google Hilfeseiten).

Die Bounce Rate in unterschiedlichen Seitentypen

In der Definition steckt nun auch schon der “Fehler”, denn bei vielen Seiten, z. B. Blog, News Websites usw., kann diese Definition nicht zu 100 % hilfreich bei der Bewertung der Seite sein bzw. der Einstiegsseiten sein.
Ein Beispiel: Der User sucht nach “Bounce Rate”, nach der Suche landet er auf einem Blog, der ausführlich das Thema Bounce Rate auf einer Seite erklärt. Nun verlässt der User nach dem Lesen des Blog Artikels zufrieden diesen Blog, denn er hat ja genau die Information gefunden, die er gesucht hat. Laut Google Analytics wäre dies nun ein Bounce und der Artikel hätte für diesen Besuch eine Bounce Rate von 100%. Somit hätten wir laut Analytics aus quantitativer Sicht eine Seite die optimierungsbedürftig ist, obwohl der Leser des Artikel die Seite völlig zufrieden verlassen hat. Um eine solche Situation zu beheben hat Google die “Adjusted Bounce” Rate in dem offiziellen Blog beschrieben.

Wie kann ich nun die “Adjusted Bounce Rate” nutzen?

Um die “Adjusted Bounce Rate” zu nutzen müsst ihr dem Google Analytics Code nur die Zeile “ setTimeout(„_gaq.push([‚_trackEvent‘, ’15_seconds‘, ‚read‘])“,15000);” hinter dem Aufruf von _trackPageview hinzufügen. Nach der Integration sollte dies im Analytics Code dann so aussehen:
<script type=“text/javascript“>
var _gaq = _gaq || [];
_gaq.push([‚_setAccount‘, ‚UA-XXXXXXX-1‘]);
_gaq.push([‚_trackPageview‘]);
setTimeout(„_gaq.push([‚_trackEvent‘, ’15_seconds‘, ‚read‘])“,15000);
(function() {
var ga = document.createElement(’script‘); ga.type = ‚text/javascript‘; ga.async = true;
ga.src = (‚https:‘ == document.location.protocol ? ‚https://ssl‘ : ‚http://www‘) + ‚.google-analytics.com/ga.js‘;
var s = document.getElementsByTagName(’script‘)[0]; s.parentNode.insertBefore(ga, s);
})();
</script>
In diesem Beispiel wird das Event gefeuert, wenn der User 15 Sekunden auf der Seite verbracht hat. Die Zeiteinstellung kann mit dem letzten Wert, im Beispiel 15000, je nach Belieben in einem Bereich von 10 Sekunden bis hin zu einigen Minuten eingestellt werden. Beachtet bitte, dass die Angabe in Millisekunden erfolgen muss, also ist ein wenig umrechnen angesagt!

Was ändert sich nun an den Daten?

Durch die Erweiterung des Analytics Codes wird sich im Normalfall gerade bei Blogs und News Websites die Bounce Rate ziemlich nach unten bewegen und somit ein realistischeres Bild über den Zustand der Seite abgeben. Ein weiterer kleiner Vorteil ist, dass man dieses gefeuerte Event nun auch bei Google Analytics als Ziel definieren und danach auch für das AdWords Conversion Tracking, Voraussetzung: Import der Google Analytics Ziele, verwenden kann.

Ganz neu…

…ist die “Adjusted Bounce Rate” allerdings nicht, denn selbst im Jahre 2009 gab es schon Blogposts, wie z. B. hier, die über diese Anpassung für den jetzt alten synchronen und den damals noch neuen asynchronen Code berichteten. Dennoch ein guter Hinweis von Google für Seitenbetreiber, bei denen die standardgemäße Definition der Bounce Rate nicht ganz passend ist.

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