Benutzerdefinierte Segmente in Google Analytics

Die Segmentierung der Daten sollte in keiner gezielten Analyse fehlen, Google Analytics bietet euch hierfür die nächstige Funktion der “Benutzerdefinierten Segmente”. In diesem Artikel erkläre ich euch zum Einen, was überhaupt die Segmentierung ist und zum Anderen, wie ihr “Benutzerdefinierte Segmente” in Google Analytics einrichten könnt. Zum Abschluss des Artikels stelle ich euch ein paar nützliche Segmente für eure tägliche Arbeit zum Download zur Verfügung.

Was ist eigentlich Segmentierung?

Bei der Segmentierung geht es darum eine Fülle von Daten auf ein kleineres Maß herunter zu brechen, diesen Teilausschnitt zu betrachten und tiefere Insights zu diesem Teil der Daten zu bekommen. Am Beispiel von Google Analytics Daten, könnt ihr z. B. eure gesamten Visits mit einem Segment belegen, welches als “nur Google Traffic” definiert ist. Das Resultat dieser Segmentierung ist nun, dass ihr euch den Traffic und die dazugehörigen Daten nur auf dieses Kriterium hin anschauen könnt (in diesem Beispiel nur der Traffic von Google). Klingt erst einmal nicht ganz so greifbar, wenn ihr euch das Schaubild anschaut wird das Ganze ein wenig eindeutiger.

 

Segmente innnerhalb der Gesamtdaten

Segmente innnerhalb der Gesamtdaten

Auf dem Schaubild ist der blaue Kreis der gesamte Datenbestand in eurem Webanalyse Tool, der orangene Kreis ein Ausschnitt (z. B. nur SEO Traffic) und der kleine grüne Kreis ein weiterer Teilausschnitt (z. B. Nur SEO Traffic mit mehr als 2 Keywords). Nachdem nun geklärt ist, was überhaupt die Segmentierung ist, geht es weiter mit der praktischen Seite und der Verwendung innerhalb von Google Analytics.

Die Segmentierung in Google Analytics

Innerhalb von Google Analytics könnt ihr die Segmentierung links oben unter dem Menüpunkt “Erweiterte Segmente” erreichen. Hier sind schon einige Standard Segmente integriert, die “out of the box” genutzt werden können. Die wahre Stärke der “Erweiterten Segmente” ergibt sich aber dadurch, dass ihr eigene Segmente passend zu eurer Seite bzw. euren Segmentierungskriterien definieren könnt. Einige spannende Segmente, die euch noch mehr Insights geben, werde ich euch am Ende dieses Artikels zum Download bereitstellen.

 

Die Erweiterten Segmente in Google Analytics

Die „Erweiterten Segmente“ in Google Analytics

Einrichten eines “Benutzerdefinierten Segments”

Wie gerade schon erwähnt liegt die wahre Stärke der Segmentierung in der Festlegung eigener Segmente, die euren Bedürfnissen entsprechen. Innerhalb von Google Analytics könnt ihr diese “Benutzerdefinierten Segmente” unter “Erweiterte Segmente”–>”neues Benutzerdefiniertes Segment” erstellen.

 

Ein neues Benutzerdefiniertes Segment einrichten

Ein neues „Benutzerdefiniertes Segment“ einrichten

Beim Formular für die Erstellung der “Benutzerdefinierten Segmente” könnt ihr nun eure Metriken oder Dimensionen auswählen, die innerhalb dieses Segments berücksichtigt werden sollen. Weiterhin könnt ihr definieren, ob diese Metriken und Dimension bei der Anwendung des Segments ein- oder ausgeschlossen werden können.

 

Formular für die Einrichtung eines Benutzerdefinierten Segments

Formular für die Einrichtung eines „Benutzerdefinierten Segments“

Das Auswählmenü neben den Metriken gibt euch ein paar Möglichkeiten euer Segment noch weiter auszuführen, insgesamt stehen euch hier 5 Optionen zur Verfügung (Entspricht genau, Enthält, Entsprechende RegExp, Beginnt mit und Endet mit). Dieses gibt euch die Möglichkeit das Segment gezielt zu filtern und an eure Filterkriterien anzupassen (auf die genau Definition der Optionen gehe ich jetzt nicht genau ein, eigentlich sind diese auch selbsterklärend). Einzig der Punkt RegExp ist ein wenig erklärungsbedürftiger, dieses ermöglicht euch den Einsatz von “Regulären Ausdrücken” zur Filterung der Daten. Eine Erklärung, welche Ausdrücke eingesetzt und was diese bedeuten könnt ihr in der offiziellen Google Analytics Hilfe nachlesen. Ein praktisches Beispiel für den Einsatz der “Regulären Ausdrücke” findet ihr z. B. in meinem, Artikel zum Thema SEO Longtail Analyse mit Google Analytics.

 

Optionen für die Filterung innerhalb eines Benutzerdefinierten Segments

Optionen für die Filterung innerhalb eines „Benutzerdefinierten Segments“

Das “Benutzerdefinierte Segment” kann nun noch mit weiteren Metriken oder Dimensionen angereichert werden, auch für diese Metriken und Dimensionen könnt ihr wieder Filterkriterien, wie kurz zuvor beschrieben, verwenden. Insgesamt stehen euch 2 Möglichkeiten zur Verfügung die verschiedenen Metriken und Dimensionen zu verbinden. Zum Einen eine “ODER Verknüpfung” und zum anderem eine “UND Verknüpfung”. Wählt ihr die “ODER Verknüpfung” muss für dieses Segment eine der beiden (oder auch mehr) eingerichteten Kriterien passen (Beispiel für ein SEO Segment Traffic Quelle Google oder Bing), die “UND Verknüpfung” hingegen ist ein wenig stringenter, hier müssen beide Kriterien zwingend erfüllt werden damit die Daten für das Segment angezeigt werden (Beispiel: Nur Google Traffic UND neue Besucher).

 

Die beiden Verknüpfungen UND und ODER

Die beiden Verknüpfungen „UND“ und „ODER“

Nachdem die Kriterien für das Segment vollständig eingetragen sind, könnt ihr dieses entweder mit dem Button “Vorschau des Segments anzeigen” testen (der Segmentierte Beispielbericht wird dann unterhalb des Formulars angezeigt) oder das Segment kurz und knapp mit dem Button “Segment testen” auf seine Gültigkeit prüfen.

 

Vorschau und testen des eingerichteten Segments

Vorschau und testen des eingerichteten Segments

Wenn ihr das Segment auf seine Gültigkeit hin prüfen lasst, dann erscheint euch neben dem jeweiligen eingestellten Kriterium der Hinweis auf wie viele Besuche dieses Kriterium zutrifft. In meinem Beispiel habe ich einmal das Segment für die (not provided) Zugriffe getestet.

 

Hinweis für den Test eines Segments

Hinweis für den Test eines Segments

Nun müsst ihr nur noch das Segment speichern und schon steht es euch jederzeit zur Verfügung.

Die „Benutzerdefinierten Segmente“ im Einsatz

Insgesamt könnt ihr in Google Analytics 4 Segmente gleichzeitig nutzen und das Verhalten dieser Segmente analysieren. Wählt ihr nun über den Menüpunkt „Erweiterte Segmente“ links oben eure Segmente aus, erscheint ein Hinweis oberhalb der segmentierten Daten, der euch sagt wie hoch der prozentuale Anteil das jeweilige Segment am Gesamt Traffic ist.

 

Hinweis auf die prozentualen Anteile der Segmente

Hinweis auf die prozentualen Anteile der Segmente

Weiterhin erscheinen unterhalb des Hinweises der Graph und die Daten unterteilt nach den verschiedenen Segmenten im Vergleich.

 

Die Segmentierten Daten im Vergleich

Die Segmentierten Daten im Vergleich

Mit diesen aktivierten Segmenten könnt ihr nun das Besucherverhalten der verschiedenen Segmente untereinander vergleichen. Typische Fragen können z. B. sein: Sind Besucher von Facebook länder auf meiner Seite unterwegs? Ist die Conversion Rate bei Besuchern von Google höher als bei den Besuchern aus Social Networks?

Das Beste zum Schluss, Segmente zum Download

Wie am Anfang versprochen biete ich euch hier noch ein paar spannende Segmente an, die ihr einfach per Klick in euer Analytics Profil integrieren könnt.

Social Traffic (5 Quellen integriert: Xing, Twitter, Facebook, Pinterest und Facebook)<>
Pinterest Traffic
Facebook Traffic
(not provided) Traffic
Nur Google SEO Traffic
SEO Zugriffe mit 2-5 Keywords
SEO Zugriffe mit 6 oder mehr Keywords
“Adjusted Bounce Rate”
Mobile Zugriffe

Hinweis! Die Segmentierten Reports könnt ihr mittlerweile auch als Shortcuts in Google Analytics speichern und so ohne große Anpassungen wieder drauf zugreifen.

Die Segmentierung…

…ist für jede zielgerichtete Analyse ein Muss. Gerade mit den “Benutzerdefinierten Segmenten” könnt ihr euch bei der Erstellung von Segmenten austoben und eure Seite aus den verschiedensten Richtungen betrachten. Falls ihr selbst noch spannende Segmente erstellt habt, könnt ihr diese auch gerne als Kommentar hinterlassen.

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4 Kommentare

  1. Super Artikel über benutzerdefinierte Segmente. Die fertigen Segmente reißen auch sehr schön die diversen Möglichkeiten an.
    Eigentlich war ich ja auf der Suche nach Infos, wie ich am besten bei kleinen Websites die internen Zugriffe („Staff“) herausfiltere. „Früher“ ging das mit dem UTM-V-Cookie.
    Hast Du da vielleicht eine Empfehlung?

    • Hey Roland,

      Danke! Und mit dem neuen Segmente Update wird dieses Feature noch mächtiger.

      Da gibt es mehrere Wege. Wenn der Internetanschluss eine fest IP bzw. Kennung hat, dann kannst Du diese per Filter ausschließen. Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit z. B. eine HTML Seite zu bauen, die eine Benutzerdefinierte Variable enthält, die Du dann auch wieder per Filter herausfilterst oder per URL mit Kampagnenparameter (Nachteil, dieses muss in jedem Browser, von jedem genutzten Rechner geöffnet werden!)

      Viele Grüße

      Mario

      • Hi Mario,
        also mangels bekannter einfacher Alternativen nutze ich dafür derzeitig
        _gaq.push([‚_setVar‘,js_visitor]);
        (wobei js_visitor eine vorher in PHP belegte Variable ist)
        mit einer versteckten Seite, deren URL nur dem Staff bekannt ist.
        Die IP-Variante wäre natürlich schöner – vor allem weiß man nie, ob die Leutchen die Aufforderung, jetzt UND nach jeder Cookie-Löschung diese Seite aufzusuchen, auch berücksichtigen :-( aber unternehmensinterne Leute sitzen
        i.d.R. nie alle im Haus. Und mit der Zunahme der mobilen Geräte ….

        Wahrscheinlich ist es das Beste, sich die IPs derer anzusehen, die auf die Aufforderung reagiert haben und anschließend diese IPs in den Filter mit aufzunehmen, also beide Varianten zu kombinieren – womöglich noch allen Nutzern dieser IP dann auch noch das Cookie zu verpassen 😉

        • Hey Roland,

          sorry für die späte Antwort. Das ist tatsächlich der beste Weg. Kleiner Tipp: Mach die Seite einfach zur Startseite in jedem Browser. Das könnte schon einmal bei der Cookie Löschungs Problematik helfen 😉 Ist zwar nicht die eleganteste Lösung, aber wirkt dann hoffentlich. Kann ja auch ruhig nach dem Aufruf redirectet werden.

          Viele Grüße

          Mario

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